Wirkt sich HTTPS negativ auf mein Ranking aus?

Montag, 5. Dezember 2011

In seiner heutigen Video-Antwort beschäftigt sich Matt Cutts mit dem Thema Seiten-Geschwindtigkeit und ob die Verwendung von HTTPS in diesem Zusammenhang einen negativen Einfluss auf das Ranking einer Seite hat.



Heute gehen wir auf eine Frage von Gary Tamas aus Zürich ein. Sie bezieht sich darauf, dass HTTPS grundsätzlich langsamer ist als HTTP. Google legt aber großen Wert auf Geschwindigkeit. Wirkt sich ein Wechsel zu HTTPS entsprechend nachteilig auf eine Website aus?

Nein, keine Sorge. An sich ist es sogar empfehlenswert, eine Website auf HTTPS umzustellen. HTTPS bzw. SSL ist eine sichere HTTP-Version, die zwischen eurem Browser und dem Webserver übertragene Daten verschlüsselt. So verhindert ihr, dass euer Chef, euer ISP oder der Staat ausspionieren kann, was sich über eure Verbindung abspielt, sofern sie nicht auf "Mission: Impossible" machen und einen Man-in-the-middle-Angriff starten. Das kommt allerdings eher selten vor.

Aber zurück zur Frage. HTTPS ist grundsätzlich langsamer als HTTP. Das liegt zum Teil an den zusätzlichen Verschlüsselungsprozessen, die HTTPS erfordert. Allerdings verlangsamen viele beteiligte Prozesse die Sache unnötig. Also hat eine Reihe von Leuten aus dem Google Chrome-Team an neuen Protokollen gearbeitet. "Speedy" heißt eines von ihnen. Und "False Start" ein anderes, das es ermöglicht, ohne eine Verbindung herstellen, eine Bestätigung beziehen und dann eine Verbindung zum verschlüsselten Senden der Daten herstellen zu müssen, die Daten direkt verschlüsselt zu senden. Und so wird nun fleißig gearbeitet, weil bisher nicht daran gedacht wurde, die Prozesse für SSL oder HTTPS zu beschleunigen. In vielen Fällen ist es ein Kinderspiel, in anderen Fällen ist das eine arbeitsintensivere Aufgabe, aber die Arbeit lohnt sich vermutlich.

Ich würde mir bezüglich einer Penalty also keine Gedanken machen. Nur bei einer von 100 Suchanfragen, d. h. bei einer von 1000 Websites, ist die Geschwindigkeit so gering, dass sie sich auf ihr Ranking auswirkt, während HTTPS wirklich eine sinnvolle Sache für die Nutzer ist. Wenn ihr beispielsweise nach PayPal sucht, werdet ihr feststellen, dass PayPal HTTPS verwendet.

Wir haben uns unseren Indexing Code angesehen und versucht sicherzustellen, dass niemand, der eine HTTPS-Version für seine Website verwendet, benachteiligt wird. Wir werden auch weiterhin so verfahren, um dafür zu sorgen, dass auf unserer Seite alles reibungslos abläuft. Wenn ihr eine neue Website plant und sie von vornherein sicher gestalten wollt, ist es nicht verkehrt, sich für HTTPS zu entscheiden.

Und wir suchen nach neuen Wegen, HTTPS noch schneller zu machen und Best Practices weiterzugeben. Außerdem suchen wir nach Möglichkeiten wie z.B. mod_pagespeed, einem Plug-in von Apache, das kurz gesagt alles beschleunigt. Und dann gibt es noch den Page Speed-Dienst, den wir kürzlich eingeführt haben und der für eine Beschleunigung sorgt, wenn jemand auf eure Inhalte zugreifen möchte und eurer DNS so eingestellt ist, dass eine Steuerung durch Google erfolgt. Und Google kann alle Inline-Images neu schreiben und das JavaScript usw. für euch minimieren, wodurch ihr 25 bis 60 Prozent der Zeit für die Seitenverarbeitung einsparen könnt.

Wir werden also weiterhin versuchen, HTTPS schneller zu machen. Wir werden weiterhin versuchen, das Web schneller zu machen. Und wir hoffen, dass ihr dabei seid.

Veröffentlicht von Daniela Loesser, Search Quality Team